WAS IST PSYCHOTHERAPIE

Psychotherapie ist im Gesetz beschrieben als Heilbehandlung, durch das Gespräch. Dies bedeutet, dass im Unterschied z.B. zu psychiatrischen Fachärzten unsere Behandlungsmethode das Gespräch ist. Psychiatrische Fachärzte:innen behandeln in erster Linie mit Medikamenten. Weiteres bedeutet das, dass es bei einer psychotherapeutischen Behandlung um Veränderungsprozesse geht; diese brauchen Zeit. Veränderung braucht Zeit.

Mittels psychotherapeutischer Behandlung kann eine Reihe von seelischen und körperlichen Leidenszuständen erfolgreich gelindert bzw. geheilt werden, wie z.B. Depression, Angstzustände, verschiedene Formen der Sucht bzw. Abhängigkeit und Persönlichkeitsstörungen, bei Kindern und Jugendlichen u.a. Verhaltensauffälligkeiten, ADHS/Hyperaktivität, Konzentrations- und Leistungsprobleme und Schulangst. Auch nach traumatischen Ereignissen ist Psychotherapie die Methode der Wahl, um die seelische Verarbeitung zu erleichtern. Manchmal ist auch eine Kombination mit medikamentöser Behandlung (in Kooperation mit niedergelassenen Fachärzten:innen) hilfreich. Allgemein hilft Psychotherapie Einzelpersonen, Paaren oder Familien bzw. Gruppen aber auch, ihre persönliche Existenz und den Lebensalltag befriedigender zu gestalten. Eine wesentliche Komponente der Wirksamkeit von Psychotherapie ist das Gelingen einer guten psychotherapeutischen Beziehung zwischen Therapeut:in und Patient:in bzw. Klient:in. Diese braucht zu ihrer Entwicklung vor allem Zeit. Die Sitzungen dauern daher in der Regel 45 bis 90 Minuten, wobei die Behandlung abhängig vom Schweregrad mehrere Wochen, Monate oder auch Jahre dauern kann.

Systemische Therapie versteht sich als eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren und ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Ansätzen und Modellen, die sich aus der Paar- und Familientherapie heraus entwickelt haben. Systemische Praxis sucht nach Bedingungen, mit deren Hilfe die Klient:innen ihre Ressourcen aktivieren können, um in Selbstorganisation zu ihren Zielen gelangen zu können.

Systemisch ausgerichtete Therapeut:innen gehen von der Autonomie der Rat- und Hilfesuchenden aus und erachten diese als "Expert:innen ihrer selbst". Zentrales Arbeitsmittel ist der öffnende Dialog. Dem:der Klient:in gegenüber bemüht man sich um eine Haltung des Respekts, der Unvoreingenommenheit, des Interesses und der Wertschätzung bisheriger Lebensstrategien.


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Silke Thurner, BA MA LL.M., Psychotherapeutin; Erziehungs-und Bildungswissenschaftlerin, Multifunktionelle Fördertherapeutin, Medizinrecht
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